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 Training
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Beiträge: 7

07.08.2009 15:48
Urlaub und Trainingslager in Österreich und Italien Antworten

Vom 20. Juli bis zum 3. August war ich mit meiner Freundin Jennifer in Österreich im Sommerurlaub. Unser Aufenthalt führte uns zunächst nach Sölden und dann weiter nach Naturns bei Meran in die autonome Provinz Südtirol auf italienisches Territorium.

In Sölden habe ich am Tag nach der Ankunft am 2. Ötztaler Radtag teilgenommen. Die Gletscherstraße zum Rettenbachferner war für diesen Event vom motorisierten Verkehr befreit. Die Zeitmessung erfolgte über einen Startautomaten. Nach einen knappen Kilometer Fahrt durch Sölden begann der Anstieg gleich am Ortsende und schraubte sich nun die 13 Kilometer in einem Schnitt von ca. 11 % Steigung hoch bis 2670 m zum Fuß des Rettenbachgletscher. Nach weiteren 500 Metern zweigte die Straße rechts von der Ötztaler Straße ab und führte auf einem ersten knackigen Anstieg (13 %) nun die eigentliche Gletscherstraße hoch. Durch die Fichtenwälder ging es nun in gleichmäßiger Steigung bis zur Waldgrenze auf ca. 1.900 m. Hier befand sich die einzige Passage auf der man sich kurz erholen konnte (300 m). Ich passierte die Mautstation um ab nun wieder gleichmäßig nach oben zu "klettern". Das Gletscherpanorama schon vor Augen zog sich dieser Steckenabschnitt gemein in die Länge bis ich in die nächste Kehre kam. Noch drei Kehren und die letzte längere Gerade und ich bog ein zum Parkplatz Rettenbachgletscher - noch ein kleiner Stich beim Restaurant vorbei und es war geschafft das Gletscherstadion lag vor mir. 2005 bildete der Rettenbachferner das Dach der Deutschlandtour. 109 Teilnehmer gingen beim 2. Ötztaler Radtag an den Start. Ich konnte mit einer Zeit von 1:15 min. Platz 6 belegen. Ein paar Tage später bin ich den Anstieg in einer Zeit von 1:14 min. erneut gefahren.

Meine tägliche Trainingsstrecke bildete die Steigung von Sölden nach Hohsölden. Auf den 7 Kilometern galt es ca. 700 hM zu überwinden. Diese Strecke habe ich an einigen Tagen mit dem soeben beschriebenen Anstieg bis zur Mautstelle am Rettenbachferner kombiniert.

Wenn man schon in Sölden ist muss man natürlich auch das Timmelsjoch (Passo Rombo) – die Grenze zwischen Österreich und Italien – mit dem Rad überqueren. 2008 bin ich im Rahmen des Ötztaler Radmarathons das Timmelsjoch (2509 Hm) von der italienischen Seite aus gefahren (Anstieg in Zahlen: 29 km, 1820 Hm, Steigung durchs. 4 %, Steigung max. 13 %). Dieses Jahr habe ich die 6 Kilometer kürzere Auffahrt über die Norwestrampe genommen. Mit immerhin 1200 Hm war aber auch dies eine Anstrengung. Für die 25 km und 1200 Hm von Sölden bis zum Timmelsjoch habe ich 1:28 min. benötigt.

In Italien resp. Südtirol habe ich zwei Ausfahrten unternommen. An einem Tag bin ich von Naturns aus die Etsch hinab Richtung Bozen gefahren. Mit einer zufällig getroffenen Gruppe mit Markus Storck, der gerade den Fenomalist mit der Dura Ace Di2 Probe fuhr, bin ich dann den Anstieg zum Gampenpass bis zur Hälfte mitgefahren. Die richtige Prüfung stand am Folgetag an. Von meinem Freund Heiner Winokurow habe ich kürzlich das fantastische Buch „Die legendäre Anstiege des Giro d`Italia“ von Peter Leissl bekommen. Die Bilder und Beschreibungen brachten mich zum schwelgen und auf die Idee die Pässe mit dem größten Kultfaktor nachzufahren. An erster Stelle stand die „Königin der Alpenpässe“, das Stilfers Joch (Passo dello Stelvio). Das Stilfers Joch ist nach dem 2770 m hohen Col d´Inseran die zweithöchste asphaltierte Passstraße des gesamten Alpenraums. Die unerbittlichen Zahlen: 1808 Hm, zusammengepresst auf lediglich 24,3 km; die letzten davon ausnahmslos mit mindesten 8 % im Schnitt und das alles garniert mit 48 Kehren! Von dem Startort Prad verlief die Strecke zunächst durch das Trafoier Tal und entlang des Suldenbaches. Ab Gomagoi (1286 m) sind die Serpentinen nummeriert und teilweise mit Höhenangaben versehen. Nun wurde auch die Steigung deutlich hochprozentiger. Bei Kehre 22 (2188 m) gab die Straße bereits die Sicht auf die Passhöhe frei. Das war Fluch und Segen zugleich, denn neben der Möglichkeit, runterzählen zu können, wurde auch deutlich, welch Stück Arbeit noch wartete, bis dann auf der Passhöhe endlich das mentale Hoch nach vollbrachter Leistung eintrat und der Blick auf den Ortler für die Anstrengung entschädigte. Oben angelangt konnte ich mich dann davon überzeugen, warum das Stilfers Joch als „höchster Rummelplatz Europas“ bezeichnet wird. Bunter Trubel und eine Menge von Rad- und Motorradfahrern. Noch ein Foto von dem Passschild und dann ging es ab in die Abfahrt. Ein grandioses Erlebnis.

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