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 Training
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Beiträge: 7

10.04.2009 21:14
Trainingslager Offenburg 2009 Antworten

Das Alpha und Omega beim Radfahrten ist der Berg.

Diese Einsicht sich zu eigen machend haben sich Alexander B. und Peter L. aus Rostock vom 29. April bis zum 5. März 2009 auf den Weg ins Trainingslager nach Offenburg in den Schwarzwald begeben.

In den zur Verfügung stehenden sechs Trainingstagen wurden insgesamt 665 km mit ca. 9000 Höhenmetern zurückgelegt. Wettermäßig konnten wir uns nicht beklagen. Die Temperaturen lagen zu Beginn der Woche um die 10 bis 12 Grad und zum Wochenende konnten wir dann sogar kurz fahren (18 Grad und Sonne). Auf den Bergen lagen allerdings noch die Schneemassen.

Die Touren führten im Wesentlichen in den nördlichen und westlichen Schwarzwald. So wurde die mit 1164 m höchste Erhebung des nördlichen Schwarzwaldes, die Hornisgrinde, an zwei Tagen jeweils von Achern aus über Sasbachwalden befahren. Die Anfahrt erstreckte sich über 16 km mit 988 Hm und einer mittleren Steigung zwischen 7 bis 10 % und Spitzen um die 14 %.

Hin- und Rückweg zur Unterkunft führten bei jeder Ausfahrt über die Brandstetter Kapelle an der Badischen Weinstraße zischen Durbach- und Renchtal. Für eine großen ist der Pass zwar zu klein, er weist aber auf beiden Flanken beachtliche Steigungsprozente auf. Mit knapp 2 km und einer dem Ende zu auf 13 bis 14 % ansteigenden Steigung eine idealer Trainingspartner für Bergsprints. Wie auch an den anderen Bergen konnte Peter L. seine Qualitäten aus „Bergziege“ gegen Alexander B. ausspielen und wartete oben immer mit gezückter Kamera.

Der Löcherberg, eine 752 m hohe Erhebung, die Kinzigtal mit dem Renchtal verbindet wurde einmal von Südwesten über Nordrach und einmal von Süden über Oberharmersbach angefahren. Auf dem 3,7 km langen Anstieg zum Löcherberg über Nordrach mussten eine durchschnittliche Steigung von 9,4 % überwunden werden. Entschädigt wurde man aber durch eine der schönsten Passstraßen im Schwarzwald.

Die Zuflucht (959 m) entspricht laut UCI-Kriterien einem Anstieg der Ersten Kategorie, die Strecke war deshalb auch schon öfter im Programm der Deutschland-Tour enthalten (zuletzt am 12. August 2007). Sie wurde von uns dreimal über unterschiedliche Strecken befahren. Die anspruchsvollste Strecke führte über die Westanfahrt von Oppenau mit 7,7 km und 670 Hm über die sog. "Oppenauer Steige". Gleich nach dem Hinweisschild „Freudenstadt/Zuflucht” ging es mit spürbaren 9% den Berg hinauf. In vielen kleinen und großen Serpentinen gewannen wir sehr schnell an Höhe. Nach ca. 5 km kam ein kurzes Flachstück von 200 m, direkt gefolgt von einer „Wand”. Durchschnittlich 12% galt es auf dem nächsten Kilometer zu überwinden. Die ersten 400 m davon waren die schlimmsten mit etwa 15 bis 18%. Im Anschluss daran wurde die Strecke bis mit 8% Steigung wieder etwas angenehmer. Nach weiteren 500 m war die Passhöhe erreicht. Einmal endet jede Steigung. Zum Glück!

Nachdem so die ersten Trainingshöhenmeter gesammelt werden konnten ging es mit dem Zug nach Freiburg. Von Freiburg aus ging es über die Nordwestanfahrt auf den Schauinsland (1284 m). Dabei musste eine Strecke von 17,3 km und 873 Hm mit einer durchschnittlichen Steigung von 6 bis 7 % und Spitzen um die 14 % überwunden werden. Nach rasanter Abfahrt (85 km) wurde der Feldberg, der mit 1493 m höchste Berg des Schwarzwalds, über die Südanfahrt von Todtnau (9,5 km und 550 Hm) in Angriff genommen. Auf dem Feldberg, umgeben von meterhohen Schneewänden, wurde mit Kaffee und Kuchen der Kohlenhydratspeicher für die weitestgehend flache Rückfahrt wieder aufgefüllt.
Dieser kleine Reisebericht soll mit den Worten Albert Camus´ enden, welche mich auf den Wegen zu den jeweiligen „Gipfeln“ begleitet haben: „Der Kampf gegen den Gipfle vermag ein Menschenherz auszufüllen. Wir müssen uns Sisyphos als einen glücklichen Menschen vorstellen.“ Wohl an, wohl auf und Sport frei!

Geschrieben von Alberto Basso am 9.3.2009

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